Wer einen Garten hat und regelmäßig seinen Rasen mäht, steht jedes Mal vor der Frage, wohin mit dem Rasenschnitt. Rasenschnitt ist viel zu wertvoll, um nicht weiter genutzt zu werden. Richtig kompostiert liefert er einen wertvollen Bio-Dünger, der überall im Garten verwendet werden kann, sowie eine nährstoffreiche und wunderbare Erde für Topfpflanzen sowie für Rosen. Beim Kompostieren von Rasenschnitt gilt es einige Regeln zu beachten, damit dies auch gelingt.
Bei einem großen Garten mit entsprechender Rasenfläche ist es sinnvoll, einen extra Komposter für den Rasenschnitt anzulegen. Neben dem traditionellen Komposter ist ein Thermokomposter hierfür eine schnell aufgebaute Alternative. Wird der Rasenschnitt nach dem Mähen einfach nur in den Komposter geworfen, entwickelt sich eine übel riechende Masse, die auch nach langer Zeit noch nicht richtig zersetzt und gebrauchsfähig ist.
Regeln für eine gelungene Kompostierung
Der wohl wichtigste Punkt für die gelungene Kompostierung ist eine gute Durchlüftung. Wenn diese nicht gegeben ist, kommt es unter anderem zur Bildung von Fäulnisgasen und dem gefürchteten Geruch nach faulen Eiern, denn frischer Rasenschnitt hat einen hohen Wassergehalt. Ein sehr effektiver und beliebter Trick ist es, den Rasenschnitt immer nur in dünnen Schichten in den Kompost zu füllen – abwechselnd mit gröberen Gartenabfällen wie zum Beispiel Ästen oder Zweigen. Hierdurch wird eine zu starke Verdichtung vermieden und die Belüftung ist gegeben.
Eine weitere Möglichkeit ist es, den Rasenschnitt mit Holzhäckseln zu mischen. Das gehäckselte Material kann ohne Probleme im Herbst auf Vorrat angelegt und aufbewahrt werden, sodass es nach jedem Rasen mähen direkt zur Verfügung steht und nicht jede Woche der Häcksler angeschmissen werden muss. Diese Methode führt zu einer besonders schnellen Zersetzung und bereits nach knapp einem Jahr hat man einen wunderbaren Reifkompost.
Tipp: das Zufügen von Gesteinsmehl beugt der unbeliebten Geruchsbildung vor und unterstützt die Bindung von Flüssigkeit.
Zudem ist es sinnvoll, erst gar nicht zu lange mit dem Mähen zu warten: die langen und harten Grashalme brauchen länger für die Zersetzung als das junge frische Grün, welches direkt gemäht wird. Wer nicht mit dem Fangkorb des Rasenmähers arbeitet, kann das Schnittgut auf dem Rasen erst trocknen und dann abhaken.
Auf keinen Fall sollten Samenstände von Unkräutern in den Kompost gelangen, mit der Komposterde verteilen sie sich sonst nachher ungewollt im gesamten Garten.
Anlegen eines Komposthaufens / Kompostes
Einen Komposthaufen kann man das ganze Jahr über anlegen, aber der Herbst bietet sich besonders an, weil dann sehr viel Laub und Rasenschnitt anfällt. Der Komposthaufen sollte besser nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden, er darf nicht austrocknen aber auch nicht zu nass werden, da es sonst zu fauligem Geruch kommen kann.
Thermokomposter sind in der Standortwahl sehr flexibel, sie sind kinderleicht aufzubauen, können ohne Probleme umgesetzt werden und finden auch in kleinen Gärten einen Platz.
Tipp: unliebsamen Nagern wie Mäusen und Ratten kann der Zugang zum Thermokomposter ohne großen Aufwand verwehrt werden, indem man den Komposter einfach auf ein entsprechend großes Stück Fliegendraht stellt. Dieser sollte verzinkt und somit rostresistent sein.
Fazit
Nachhaltigkeit ist sinnvoll und macht Spaß – auch im eigenen Garten.
Komposterde ist eine sehr dunkle Erde, die gut riecht und in nahezu allen Bereichen eingesetzt werden kann. Wenn man einmal weiß, wie der Rasenschnitt richtig zu kompostieren ist, ist es kein großer Aufwand und der s.g. „Abfall“ kann dem Bio-Kreislauf wieder zugeführt werden.