Mit der Aufstellung von einem eigenen Komposter im Garten oder auf dem Balkon bzw. der Terrasse leistet man einen wichtigen Beitrag zur ökologisch vorteilhaften Entsorgung der Garten- und Küchenabfälle.
Ein gut durchgerotteter Kompost ist zudem ein kostengünstiger und hochwertiger Dünger, den man guten Gewissens sagen kann, selbst produziert zu haben. Mit diesem Dünger ist es möglich die Struktur des Gartenbodens nachhaltig zu verbessern. Gefördert wird die Nutzung von einem Komposter mancherorts auch. In einigen Kommunen ist es sogar möglich, dass man von der Pflicht für die Anschaffung bzw. Aufstellung und Nutzung einer kostenpflichtigen Biotonne befreit wird. Dafür ist es nur nötig den Nachweis zu erbringen, dass man im Garten eine eigene
Kompostierungsanlage hat. Der Handel bietet hier unterschiedliche Modelle an. Angeboten werden verschiedene Bausätze und auch Fertigmodelle, wie der Thermokomposter. Bei den Bausätzen ist ein bisschen handwerkliches Geschick angesagt. Einen Komposter können Sie aber auch einfach selberbauen.
Hier die Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Schritt 1
Werkzeug und Material zusammenstellen
Bevor Sie damit beginnen einen Komposter selbstzubauen, müssen Sie sich zunächst das nötige Werkzeug und Material beschaffen bzw. zusammenstellen, damit Sie beginnen können.
Wenn Sie möglichst lange Freude an ihrem Komposter haben möchten, sollten Sie sich für dessen Bau für widerstandsfähiges Holz entscheiden. Sehr gut dazu geeignet ist Lärchenholz. Dieses ist zwar teurer als Fichten- oder Kiefernholz, aber widerstandfähiger und verrottet selbst nicht so schnell, als die anderen Weichhölzer, wenn feuchter Kompost in einem Behältnis aus diesem Material gelagert wird.
Um einen Komposter zu bauen, benötigen Sie:
- 4 angespitzte Holzpfähle. Diese sollten einen Durchmesser von ca. 8 cm und eine Länge von ca. 150 cm haben.
- 28 Bretter in der Größe 100 x 10 x 2 cm (Länge x Breite x Stärke)
- 2 Holzlatten in der Größe 100 x 4 x 4 cm
- 21 Holzstückchen als Abstandshalter in der Größe 3 x 3 x 2 cm
- Nägel in de Länge von 3 cm
- Holzschutzfarbe
Werkzeug:
- einen Kreuzschlitz-Holzschrauben 5 x 60 mm
- einen Vorschlaghammer
- eine Wasserwaage
- ein Zollstock
- ein Akku-Schrauber mit Kreuzschlitzeinsatz
- einen Spaten
- ein Fäustel-Hammer
- einen Pinsel
- eine Säge
Schritt 2:
Suche nach dem geeigneten Standort und dessen Auswahl sowie dessen Vorbereitung
Damit der Kompost nicht zu stark erwärmt wird, aber dennoch zügig, aber nicht zu schnell austrocknet, sollte der Standort für den Komposter gut gewählt werden. Wählen Sie dafür in ihrem Garten einen Standort, der möglich im Halbschatten liegt. Geeignet sind Standorte unter lichten Bäumen oder an einer Hauswand. Da es beim Kompostieren zu einer Freisetzung von Gerüchen kommen kann und zahlreiche Insekten anzieht, sollte bei der Standortwahl darauf geachtet werden, dass der Standort sich nicht direkt neben der Terrasse oder dem Hauseingang des Nachbarn befindet. Und auch unter dem eigenen Schlafzimmerfenster oder dem des Nachbarn sollte der Standort des Komposters nicht unbedingt sein. Wichtig ist auch, dass der Bodenbereich am Standort des Komposters eingeebnet wird. Hierfür sollten an der Oberfläche verlaufende Wurzel entfernt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass diese in den Komposter einwachsen.
Schritt 3:
Pfähle im Boden einschlagen
Beim Selbstbau von einem Komposter sollten Sie vier Pfähle mit einem Abstand von ca. 90 Zentimetern in den Boden schlagen. Die Pfähle bilden dann ein Quadrat. In weichen Boden können Sie diese Pfähle mit der Hilfe von einem Fäustling und einem Vorschlaghammer in den Boden schlagen. Die ersten 10 bis 15 Zentimeter nutzen dafür am besten einen leichten Fäustelhammer bevor Sie zu einem schweren Vorschlaghammer greifen. Auf diese Weise lässt sich die Pfahlrichtung besser kontrollieren. Ist der Boden härter, müssen Sie eventuell die ersten 20 bis 30 Zentimeter des Bodens aufgraben. Ansonsten lassen sich die Pfähle nur schwer ausreichend tief in den Boden einbringen. Sie müssen bei härterem Boden womöglich mit dem Vorschlaghammer auch mehr Kraft aufwenden als bei weicherem Boden. Die Pfähle sollten auf jeden Fall 45 bis 50 Zentimeter tief eingebracht werden, auch wenn Sie die 90 Zentimeter nicht schaffen. Wichtig ist die Ausrichtung. Dafür verwenden sie am besten eine Wasserwaage.
Tipp:
Da Pfähle im Boden recht schnell verrotten, vor allem im Übergangsbereich zwischen dem Boden und der Oberfläche, sollten Sie die unteren 60 cm der Pfähle mit einem Schutzanstrich versehen. Auf diese Weise verlängern Sie die gesamte Lebensdauer ihres selbstgebauten Komposters. Verwenden Sie für den Schutzanstrich aber nur unschädliche Stoffe.
Schritt 4:
Seiten- und Rückwände montieren
Anschließend verschrauben Sie je sieben Bretter an den beiden Seitenwänden und an der Rückwand miteinander. Achten Sie hier darauf, dass Sie zwischen den Brettern einen Abstand von 3 Zentimetern vorsehen. Dieser Abstand ist wichtig für die Belüftung des Komposters und den ganzen Kompostiervorgang an sich.
Schritt 5:
Bretter für die Vorderwand zuschneiden und Abstandshalter anbringen
Hinsichtlich einer leichteren Belüftung und auch der einfacheren Entleerung wird die Vorderseite des Komposters mit herausnehmbaren Brettern versehen.
Die nötige Länge der Bretter bestimmen Sie, indem Sie den Abstand an der Innenseite der Seitenwände abmessen. Kürzen Sie dafür die ein Meter langen Bretter entsprechend mit der Säge. Damit Sie auch die Vorderseite des Komposters luftdurchlässig bekommen, müssen Sie die Bretter an der Unterseite mit kleinen hölzernen Abstandshaltern versehen. Diese Abstandhalter werden an die Bretter genagelt. Alternativ können Sie hierfür auch kleine Schrauben verwenden.
Schritt 6:
Führungsschienen aus Holzplatten montieren
Montieren bzw. verschrauben Sie jeweils eine Holzlatte parallel zu den vorderen Pfählen an der Innenseite der Seitenwände. Dies sollte in einem Abstnad von ca. 2, 3 bis 2,5 cm zum Pfahl vorgenommen werden. Zwischen den Pfählen und der Holzlatte entsteht so eine Führungsschiene für die vorderen Bretter. Zu Befestigung verwenden Sie Schauben, die Sie an den Außenseiten der Seitenwände anbringen. Dabei sollte die Breite der Führungsschiene etwas größer sein, als die Stärke der Bretter. In einer zu engen Führung könnten die Bretter leicht verkeilen, wenn sie durch Feuchte aufquellen sollten.
Schritt 7:
Bretter in Führungsschienen einlegen
Einzelne Bretter der Vorderwand können so schnell und einfach – je nach Bedarf – in die Führungsschienen eingelegt werden. Auf diese Weise lässt sich ein nur gering gefüllter Komposter mittels Schubkarre direkt über die Unterseite entleeren. Die Bretter können Sie für die Entnahme oder für das Umschichten des Komposts nach und nach entfernen. Auf diese Weise können Sie den Kompost von vorne bequem entnehmen.
Schritt 8:
Komposter-Kammern errichten
Ihren selbstgebauten Komposter können Sie nach und nach erweitern. Das heißt, sie können ihn um weitere Komposter-Kammern erweitern. Sie können so zum Beispiel einen Komposter mit drei Kammern bauen. Die Rückwand ist dabei aus einem Stück. Hierfür würden sie Bretter in der Länge von 3 Metern benötigen.